FLINTA Bauzeit #4: Schrauben, Sägen, Natur und Gemeinschaft
Zum vierten Mal fand die FLINTA Bauzeit auf dem Gelände von Wir bauen Zukunft statt – und: 13 Teilnehmende kamen zusammen, doppelt so viele wie in den Jahren zuvor – diesmal zum ersten Mal ausgebucht, sogar mit Warteliste. Die drei Anleiterinnen – Nora, Amelie und Mira – begleiteten das Wochenende.
Was diesmal besonders gut ankam, war die Fusion aus Hobby- und Profihandwerk. So konnten die Teilnehmenden, die an diesem Wochenende einen eigenen Hocker bauen oder andere kleine Projekte verfolgten, nach Lust und Laune zwischen einer professionellen Methode oder der „quick-and-dirty“-Improvisationsvariante wählen – und die Idee dann direkt selbst umsetzen.
Während tagsüber geschraubt und gesägt wurde, wurde abends reflektiert. Wir bewegten Themen rund um Fragen wie: Wie geht es mir damit, Fehler zu machen? Bin ich okay damit? Will ich sie retuschieren oder hervorheben? Wie gehe ich mit Perfektionismus um, mit dem Sich-etwas-Zutrauen, dem Scheitern, dem Fertigwerden? Was ist meine ganz persönliche Geschichte mit dem Thema Handwerk? Bis hin zum Blick in die Zukunft mit Fragen wie: Was sind meine Visionen? Was kitzelt mir unter den Nägeln bei mir Zuhause selbst zu bauen oder zu reparieren?
Besonders an dieser Zeit war, dass die Teilnehmenden die Werkstatt ganz für sich allein hatten. Und wieder einmal wurde sichtbar, wie wichtig offene Mitmachwerkstätten – sowohl im ländlichen als auch im urbanen Raum – sind, und besonders, dass diese Orte FLINTA*-offen und inklusiv gestaltet sind. Ein weiterer Grund zur Freude: Im Rahmen der Bauzeit wurden viele neue Japansägen angeschafft – sie bleiben jetzt für kommende Bauprojekte am Platz.
Unvergessen bleiben die Erinnerungen an lachende Gesichter, staubige Hosen, gemeinsames Abkühlen im Teich und tiefe Gespräche – sowie ein selbstgebauter Hocker für zuhause. Mitgenommen wurde mehr als Holz: Vertrauen in die eigene Kraft, Mut zum Fehler-Machen – und ein Grinsen, das für viele noch über die Tage danach anhielt.